Lernräume: Architektur für alte und neue Schulen

Mit den Debatten um Bildungsreformen ist jede/jeder zumindest halbwegs am täglichen politischen Geschehen interessierte Mensch in Österreich mittlerweile vertraut; dabei vor allem auch mit den im Schulbereich prominentesten Diskussionspunkten, nämlich der Gesamtschule (auch „gemeinsame Schule“ bzw. anhand der „Neuen Mittelschule“) und der Ganztagsschule. Selten begeben sich die Diskussionen auf die Ebene von Umsetzungsdetails und notwendigen Maßnahmen, zu sehr wird noch um Grundsatzentscheidungen gekämpft.

Bei vielen sinnvollen Vorschlägen stellt sich jedoch gerade das Problem, wie neue bzw. neu gestaltete Schulen und neu organisierte Lernprozesse überhaupt aussehen können. Wie können moderne pädagogische Konzepte, die bisherige zeitliche und räumliche Vorgaben aufbrechen wollen in unseren alten Schulgebäuden umgesetzt werden? Die Frage des Schulbaus bzw. was die Architektur zu diesen Fragen zu sagen hat, hat eine entscheidende Bedeutung, wird aber kaum in den Mittelpunkt gerückt.
Im 2010 beschlossenen Leitantrag Bildung der GPA-djp findet sich dazu folgende Forderung:

Infrastrukturelle Maßnahmen zur Schaffung zeitgemäß gestalteter Schulen, in denen ganztägig gelernt (Lernraum für SchülerInnen) und gearbeitet (Arbeitsplatz inkl. Büros für pädagogisches und anderweitig betreuendes Personal) werden kann, mit Möglichkeiten für ausgewogenes Mittagessen sowie Kreativ- und Bewegungs- bzw. Sportraum. (Seite 135)

Hier sind Profis gefragt, die Erfahrungen, Know How und Kreativität einbringen. In welche Richtungen Lösungsansätze in diesem Bereich gehen können, welche „Wechselbeziehung zwischen dem architektonischen Raum und dem Lehren und Lernen“ bestehen und wie aus alten neue Schulen gemacht werden können ist Thema der Ausstellung

„Fliegende Klassenzimmer – Wir machen Schule“
vom 3. März 2011 – 30. Mai 2011
im Architekturzentrum Wien.

Auch im Rahmen des 4. Internationalen Alfred Dallinger Symposiums (4.-5. April 2011) wird es die Möglichkeit zur speziellen Auseinandersetzung mit dem Thema geben, und zwar im

Workshop 1: „Wozu alle Wände niederreißen? Wie durch sanfte Maßnahmen des Schulbaus bestehende Lernorte verbessert werden können.“

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