Die Liberalisierung und Globalisierung des europäischen Dienstleistungssektors
Christina Deckwirth, Westfälisches Dampfboot 2010, ISBN 978-3-89691-788-1, EUR 30,80
In Sektoren wie Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und öffentliche Daseinsvorsorge herrschte in den letzten Jahren geradezu eine Liberalisierungseuphorie. Insbesondere die Europäische Kommission war maßgeblich daran beteiligt, den europäischen Dienstleistungssektor zu einem weltmarktorientierten und marktförmigen Bereich umzugestalten – und zwar sowohl im Binnenmarkt als auch im Rahmen des WTO-Dienstleistungsabkommens (GATS)
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Ausgehend von einem staatstheoretisch und politökonomisch erweiterten neogramscianischen Ansatz und einer umfangreichen empirischen Basis analysiert die Autorin die europäische Liberalisierungspolitik im Dienstleistungssektor und richtet ihren Blick vor allem auf die treibenden Kräfte und Akteure im Kontext polit- und sozioökonomischer Veränderungen. Dabei wird deutlich, dass sich die Europäische Union zunehmend zu einem aggressiven Liberalisierungsakteur entwickelte, gleichzeitig aber in den GATS-Verhandlungen auf Widerstände stieß und mit ihrer Weltmarktstrategie mehrfach scheiterte.