Arbeits- und sozialrechtliche Ansprüche von MigrantInnen bei undokumentierter Arbeit und die (aufenthaltsrechtlichen) Gefahren im Falle ihrer Durchsetzung
Termin: Montag, 18. März 2013 um 15:30 Uhr
Ort: Diakonie Flüchtlingsdienst, Steinergasse 3, Erdgeschoss, 1170 Wien
Anmeldung: per Mail an ibf@lefoe.at wird gebeten.
Broschürenpräsentation und Diskussion mit:
- Dwora Stein (Bundesgeschäftsführerin GPA-djp)
- Evelyn Probst (LEFOE / IBF – Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel)
- René Schindler (PROGE – Die Produktionsgewerkschaft)
- Judith Hörlsberger (Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen)
Moderation: Rainer Hackauf (PrekärCafé), Anschließend Ausklang bei Buffet.
Die Broschüre zu undokumentierter Arbeit kombiniert Informationen zu Arbeits- und Sozialrechten mit fremdenrechtlichen Fragen und richtet sich in erster Linie an Beratungsstellen in Gewerkschaften und NGOs, die Auskünfte zu arbeits- und/oder fremdenrechtlichen Fragen geben. Die Broschüre bietet eine Erstorientierung für undokumentiert arbeitende KollegInnen oder UnterstützerInnen, indem sie die Rechte der AbeitnehmerInnen aufzeigt und eventuelle Risiken in Bezug auf den Aufenthaltsstaus sowie Strategien bespricht, ebendiese zu vermindern.
Unter undokumentierter Arbeit verstehen wir Lohnarbeit von MigrantInnen ohne Aufenthalts- und/oder Arbeitspapiere. Das bedeutet, ohne soziale Absicherung und zu Löhnen tätig zu sein, die weit unter den branchenüblichen oder kollektivvertraglich vorgegebenen Mindeststandards liegen. Lohndumping und Sozialbetrug betreiben nicht ArbeitnehmerInnen, sondern ArbeitgeberInnen. Auch KollegInnen, die undokumentiert arbeiten, haben Rechte! Erfolgreiche Erfahrungen in der Durchsetzung von Arbeits- und Sozialrechten bei undokumentierter Arbeit bestätigen, dass es sich lohnt, um Rechte zu kämpfen!
Auch ArbeitgeberInnen bewegen sich bei undokumentierter Arbeit keineswegs im risikofreien Raum. Lohndumping und Sozialbetrug stehen rigorose gesetzliche Regelungen und damit einhergehende Nach- und Strafzahlungen in beträchtlicher Höhe gegenüber. Eine außergerichtliche Einigung mit gewerkschaftlicher Unterstützung kann daher ein für beide Seiten attraktiver Lösungsansatz sein.
Wir werden die Inhalte und Intention der Broschüre als Werkzeug zur Rechtedurchsetzung praxisbezogen vorstellen, einen Einblick in die aktuellen Aktivitäten des Arbeitskreis undokumentiert arbeiten geben und unser gemeinsames Ziel vorstellen, eine Anlaufstelle für undokumentiert arbeitende KollegInnen zu etablieren.
Die vom Arbeitskreis undokumentierte Arbeit verfasste und gemeinsam mit der AK Wien herausgegebene Broschüre ist ab dem 18. März gratis erhältlich und auch online verfügbar.
Der Arbeitskreis undokumentiert arbeiten ist ein themenfokussierter Zusammenschluss von MitarbeiterInnen aus Arbeiterkammer, Gewerkschaften und NGOs sowie von selbstorganisierten MigrantInnenorganisationen und antirassistischen AktivistInnen.