Nach dem Krankenstand: Wiedereingliedern statt ausmustern (Dokumentation)

Seit Juli 2017 ist das Gesetz zur Wiedereingliederungsteilzeit in Kraft und weitaus mehr Betriebe als zu Beginn angenommen, nutzen mittlerweile dieses Instrument. Ziel ist eine schrittweise Rückkehr in den Arbeitsprozess für Personen, die krankheitsbedingt länger ausgefallen sind.

Durch die Wiedereingliederungsteilzeit soll die Arbeitsfähigkeit nach Rekonvaleszenz gestärkt und der längere Verbleib im aktiven Erwerbsleben sichergestellt werden. Die Krankenversicherung leistet in dieser Zeit durch das Wiedereingliederungsgeld eine teilweise Kompensation für das reduzierte Entgelt.

Um eine Wiedereingliederungsteilzeit in Anspruch nehmen zu können, bedarf es der gegenseitigen Freiwilligkeit von Arbeitnehmer/in und Arbeitgeber/in. Es besteht also kein Rechtsanspruch. Die festgestellte Arbeitsfähigkeit ist Grundvoraussetzung für die Wiedereingliederungsteilzeit.

Welche weiteren Voraussetzungen dieses Modell erfordert, wie es in der Praxis gelebt werden kann und welche Mitwirkungsmöglichkeiten Betriebsräte/innen bei diesem Thema haben, wurde in dieser Veranstaltung der Gewerkschaft GPA erarbeitet. Thematisiert wurden dabei auch weitergehende Handlungsfelder, denn erfolgreiches Eingliederungsmanagement ist mehr als nur die Reduzierung der Arbeitszeit. Es kann dazu beitragen, die Potenziale für bessere Arbeitsbedingungen zu heben. Somit können nicht nur die unmittelbar betroffenen Kollegen/innen, sondern der gesamte Betrieb und die gesamte Belegschaft davon profitieren.

Die Präsentation der beiden Vortragenden Mag. Isabel Koberwein (GPA, Grundlagenabteilung) und Mag. Claudia Kral-Bast (GPA, Abteilung Arbeit & Technik) hier zum Downloaden: Seminarunterlage: Wiedereingliederungsteilzeit (PDF)

GPA-Muster-Betriebsvereinbarungen:

Weiterführende Materialien und Links

 

Arbeitsplätze versus Klimaschutz? Krisenpolitik und die Rolle der Gewerkschaften

Online-Podiumsdiskussion: Arbeitsplätze versus Klimaschutz? Krisenpolitik und die Rolle der Gewerkschaften

am 26. November 2020, 16:00 bis 17:30 Uhr
via Livestream: Link folgt in Kürze auf politikwissenschaft.univie.ac.at

Die aktuelle Welle von Kündigungen und Werksschließungen in Österreich deutet eine besorgniserregende Entwicklung an: Die Lasten des wirtschaftlichen Einbruchs werden zunehmend den Beschäftigten aufgeladen. Zugleich hat Covid-19 die Klimakrise zwar ein stückweit aus den Schlagzeilen verdrängt, verschwunden ist sie damit aber keineswegs. Die österreichische Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm und dem aktuellen Budget dazu verpflichtet, einen ambitionierten Beitrag zum Pariser Klimaziel zu leisten und Österreich bis 2040 in die Klimaneutralität zu führen. Wie können diese Ziele erreicht werden, ohne die Existenzen der Beschäftigten in klimaschädlichen Branchen wie der Autoindustrie zu gefährden? Wie können Arbeitnehmer*innen in der Krise effektiv geschützt werden, ohne die Klimaziele aufs Spiel zu setzen? Vor welchen Herausforderungen stehen Gewerkschaften als Interessensvertretungen von Beschäftigten und als gesellschaftspolitische Akteure? Vor welchen Herausforderungen steht die Klimapolitik? Welche Anknüpfungspunkte zwischen Klima- und Gewerkschaftsbewegung ergeben sich in
der aktuellen Krise?

Über diese Fragen diskutieren:

  • Leonore Gewessler (Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie)
  • Karl Dürtscher (Bundesgeschäftsführer, Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier)
  • Melanie Pichler (Politikwissenschafterin, Universität für Bodenkultur)
  • Luise Bacher (Klimaaktivistin, System Change Not Climate Change)

Moderation: Ulrich Brand (Professor für Internationale Politik, Universität Wien)
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Betriebliche Gesundheitsförderung – was bedeutet das für BetriebsrätInnen? (SE)

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) wird in immer mehr Betrieben zu einem immer wichtigeren Thema. BetriebsrätInnen sind dabei in unterschiedlichen Rollen involviert und gefordert, gerade auch in
Corona-Zeiten: Die schwierige wirtschaftliche Situation in vielen Betrieben, HomeOffice, Kurzarbeit, gesundheitliche, soziale und familiäre Herausforderungen vieler KollegInnen u.a.m.

Das Seminar bietet Basisinfos zur BGF und zeigt konkrete Chancen & Vorteile, aber auch Risiken & Stolpersteine für die BetriebsrätInnen auf. Praxisbezug, Erfahrungsaustausch und Umsetzungsorientierung stehen dabei im Vordergrund.

Termin: : 16. – 17.11.2020 (1.Tag: 10:00 – 18.00 Uhr, 2.Tag: 08:30 – 16:30 Uhr)
Ort: Bildungszentrum der AK-Wien, Theresianumgasse 16–18, Seminarraum 24, 1040 Wien
Zielgruppe: BetriebsrätInnen, die Mitglied der GPA-djp sind, eine BR-Basisausbildung absolviert haben und die Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung in ihrem Unternehmen etablieren oder bereits vorhandene Projekte evaluieren wollen.

Seminarziele: Weiterlesen

Future Skills für High Potentials in der Arbeitswelt 4.0

Podiumsdiskussion: Future Skills für High Potentials in der Arbeitswelt 4.0 – Reichen digitale Kompetenzen oder braucht es mehr?

am 28. Jänner 2020, von 18:00 bis 20:00 Uhr
im Festsaal der FH des BFI Wien, Wohlmutstraße 22, 1020 Wien

Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird von vielen für den wichtigsten Megatrend des kommenden Jahrzehnts gehalten. Digitalisierung wird, so die Prognose, unser Verständnis von Arbeit radikal ändern und neue Kompetenzen erfordern: Ganz neue Berufe werden geschaffen, andere verschwinden, der Zusammenhang von Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und -nehmern wird fragil und durch Netzwerke ersetzt, eingelebte Hierarchien und Werthaltungen infrage gestellt.

Die Kernfrage für Hochschulen in diesem Prozess lautet: „Welche Kompetenzen werden Hochschulabsolventinnen und -absolventen in einer durch Digitalisierung geprägten Arbeitswelt brauchen?“
Diskutieren Sie diese und weitere Fragen mit unserem hochkarätig besetzten Podium!

Keynote: Weiterlesen

Arbeit und Umwelt

Arbeit und Umwelt: Sozial-ökologische Konsequenzen der Organisation von Arbeit

am 20. Jänner 2020 von 15:30 bis 18:30 Uhr
in der AK Niederösterreich, AK-Platz 1, 3100 St. Pölten

ÖGB, VÖGB, Fridays for Future, Graphic Recording Lana Lauren Design 20.09.2019

In der Nachkriegsära rückte seitens der ArbeitnehmerInnen die Teilhabe am produzierten Wohlstand in den Mittelpunkt. Zwar wurden die wöchentliche Normalarbeitszeit sowie, über die Ausweitung des Urlaubsanspruchs, die jährliche Arbeitszeit in mehreren Schritten verringert, umfassende Abgeltungen der Produktivitätsfortschritte über eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung liegen jedoch schon länger zurück. Zugunsten von Wirtschaftswachstum, höheren Einkommen und steigendem Konsum wurde auf einen Zuwachs von Freizeit verzichtet. Mit dem sich ausdehnenden ressourcen- und emissionsintensiven Massenkonsum treten auch seine ökologisch destruktiven Auswirkungen immer drastischer in Erscheinung – vom Müllproblem bis zum Klimawandel. Gleichzeitig ist Arbeit ungleich verteilt: Auf der einen Seite konzentrieren sich Überstunden und gesundheitsgefährdende lange Arbeitszeiten. Auf der anderen Seiten führen Teilzeitbeschäftigung und Arbeitslosigkeit zu niedrigen Einkommen und schlechter sozialer Absicherung, die oftmals in Armut und Abhängigkeit münden. Vieles spricht daher dafür, die Organisation von Arbeit sowie die sozial-ökologischen Auswirkungen der auf Massenkonsum orientierten Lebensweise in den Mittelpunkt gewerkschaftlicher Diskussion zu stellen.

Eröffnung: Markus Wieser (Präsident der AK Niederösterreich und Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich)

Referate: Weiterlesen