Viel Neues im Jahr 2020

Ein ereignisreiches und politisch turbulentes Jahr ist zu Ende gegangen. Ein neues, vermutlich ebenso bewegtes Jahr 2020 kommt in die Gänge.

Die Zukunft ist jetzt!

Schon vor längerer Zeit widmeten sich Zukunftsprognosen dem Beginn des neuen Jahrzehnts, und dabei auch der Zukunft der Arbeitswelt. Etlichen Prognosen zu Folge würde die Arbeitswelt des Jahres 2020 in hohem Maß von neuen Unsicherheiten geprägt sein – wie etwa aus einem Artikel im Trend aus dem Jahr 2004 hervorgeht: „Die Welt im Jahr 2020“.

Die damals beschriebene Zukunft ist jetzt. Wenngleich nicht alles 1:1 eingetroffen ist, was vorhergesagt wurde, ein Blick auf die vielfach prekäre Realität heutiger Arbeitsverhältnisse zeigt, wie sehr „die Zukunft der Vergangenheit Gegenwart“ werden kann. Sehr greifbar beschrieben werden Zustände, die tatsächlich eingetreten und mit denen viele ArbeitnehmerInnen heute konfrontiert sind, etwa im Buch „Die neue ArbeiterInnenklasse“ unserer GPA-djp Kollegin Veronika Bohrn-Mena. Das Buch erscheint dieser Tage in der dritten Auflage – der Erfolg steht für das Treffen eines Nervs, auch wenn aus gewerkschaftlicher Sicht im Grunde wünschenswert wäre, dass die Politik es nicht soweit hätte kommen lassen, indem sie die Demokratie gegen die neoliberale Ökonomisierung verteidigt hätte. Es gehört allerdings zur gewerkschaftspolitischen Agende, die gesellschaftlichen Verhältnisse zu analysieren und zu sagen, was ist, um so die Grundlage zu schaffen, dass Verbesserungen im Sinne der arbeitenden Menschen zur Leitplanke politischer Agenden werden. Dafür gilt es zu allererst, die demokratischen Mitbestimmungsmöglichkeiten der Menschen auf allen Ebenen – und vor allem auch in den Betrieben – zu sichern und ihre Möglichkeiten, sich und ihre Interessen gemeinsam zu organisieren, zu erweitern.

Die „neue Arbeitswelt“ spiegelt sich in den vielfältigen Angeboten der GPA-djp Bildungsabteilung ebenso wider, wie die Herausforderungen für die Mitbestimmung im Betrieb, in der Branche (Kollektivvertrag) und in der Gesellschaft (Politik), die sie mit sich bringt. Für die konktreten Mitbestimmungsbereiche der gewerkschaftlichen Betriebsratsarbeit sind dies die unter anderem die aktuellen Themen rund um Digitalisierung, „agile“ Unternehmensformen, gesundes Arbeiten, Klimawandel und die anderen Veränderungen in Gesellschaft und Politik, die bei uns am Programm (wird laufend ergänzt/aktualisiert) stehen.

Neben klassischen Seminaren zur Wissensvermittlung steht stets die Entwicklung von Handlungsoptionen für BetriebsrätInnen im Zentrum. Ermächtigung des/der Einzelnen und Stärkung der Betriebsratskörperschaft als Team sind uns beides besondere Anliegen, ebenso wie die interessenpolitische Ermächtigung als Betriebsrat und GewerkschafterIn – denn nur wer das großere Ganze im Auge hat, kann im Kleinen erfolgreich sein.

Ausblick 2020 Weiterlesen

ArbeitnehmerInnen im Netz rechtspopulistischer Politik (Doku)

Raum für die Diskussion brennender Fragen schaffen

Was zeichnet rechte Strategien in ihrem Kern aus? Warum sympathisieren viel zu viele ArbeitnehmerInnen – nicht nur in Österreich – mit rechten Bewegungen und Parteien? Gibt es Entwicklungen in der Wirtschaft und der Arbeitswelt, die den Rechtsruck befördern? Was kann (von jedem einzelnen) getan werden, um diesen Tendenzen entgegenzutreten?

Diese Fragen haben uns seit einiger Zeit beschäftigt und letztlich zur Idee geführt, sie mit anderen zu diskutieren, und zwar am besten im Rahmen einer offenen Diskussionsveranstaltung. Dafür hat es sich angeboten, auch Leute einzuladen, die sich in ihrer wissenschaftlichen und gewerkschaftlichen Tätigkeit schon länger mit diesen Fragen beschäftigen. Für die für die Diskussionsveranstaltung „ArbeitnehmerInnen im Netz rechtspopulistischer Politik“ am 07. November 2019 in der GPA-djp, zu der sich letztlich rund 60 TeilnehmerInnen – BetriebsrätInnen und interessierte Gewerkschaftsmitglieder – einfanden, hat Natascha Strobl, Politikwissenschafterin unter anderem mit dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus, die Ausgangsfragen aufgegriffen und in ein Veranstaltungskonzept umgemünzt. Insbesondere die Diskussionen unter den TeilnehmerInnen sollten bei der Veranstaltung nicht zu kurz kommen. Anschließend hat sie ihre Überlegungen zur und auch ihre Eindrücke von der Veranstaltung für uns zusammengefasst.

„Ich glaube, die Gewerkschaften unterschätzen manchmal ihre politische Kraft, sie sind wie ein schlafender Riese, aber wenn man sich das historisch anschaut, was die Gewerkschaftsbewegung gemacht hat im Kampf gegen Faschismus und schon davor – wenn Faschismus da ist, ist es zu spät, daher ist es auch davor schon so wichtig, etwas zu tun – und was für eine Rolle in Organisierung, in Bildung Gewerkschaften haben können – diese Rolle muss man wieder einnehmen, sich was trauen, laut sein, was sagen, was machen und all diese tausenden Leute, die in der Gewerkschaft organisiert sind, die sind ja eine Kraft und genau diese Kraft muss man wieder politisch übersetzen.“ (Natascha Strobl)

Gesellschaftliche Umbrüche, bedenkliche Entwicklungen  Weiterlesen

ArbeitnehmerInnen im Netz rechtspopulistischer Politik

GPA-djp Diskussionsveranstaltung

In vielen Teilen Europas und darüber hinaus ist Rechte Politik am Vormarsch. Bürgerliche Parteien nutzen in mehreren Ländern die Strategien rechtspopulistischer Bewegungen und feiern damit Erfolge bei Wahlen – mit fatalen Folgen: Sie arbeiten an der Spaltung der Gesellschaft und der Demontage des Sozialstaates.

Damit bekommen auch rechtsextreme Kräfte Aufwind.

Klar ist, Arbeitnehmer/innen und Gewerkschaften kann diese dunkle Entwicklung nicht kalt lassen. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt der Diskussion an diesem Abend.

  • Was zeichnet rechtspopulistische Strategien in ihrem Kern aus?
  • Warum sympathisieren viel zu viele Arbeitnehmer/innen – nicht nur in Österreich – mit rechten Bewegungen und Parteien?
  • Gibt es Entwicklungen in der der Wirtschaft und der Arbeitswelt, die den Rechtsruck befördern?
  • Was kann (von jedem einzelnen) getan werden, um diesen Tendenzen entgegenzutreten?

Keynotes:

Moderation: Natascha Strobl (Politikwissenschafterin, Forschungsschwerpunkt: u.a. Rechtsextremismus)

Datum: 07. November 2019, 17:00 bis 19:00 Uhr
Ort: GPA-djp, D3 Convention Center, Alfred-Dallinger-Platz 1, 1030 Wien
Zielgruppe: Gewerkschaftsmitglieder und BetriebsrätInnen

Programm: Weiterlesen

Quo Vadis Partizipation und Solidarität?

Tagung: „Quo Vadis Partizipation und Solidarität?“

am 07. Oktober 2016, 10:00 bis 17:00 Uhr
in der Technisch-Gewerblichen Abendschule (TGA), Hörsaal B 402, 4. Stock, Plößlgasse 13, 1040 Wien

„Auf sehr allgemeiner Ebene bezeichnen Solidarität oder solidarisches Handeln eine soziale Beziehung zwischen Personen oder Personengruppen, die kooperations- und kollektivitätsfördernd ausgerichtet sind und – wenn nötig – wechselseitige Hilfe und Unterstützung umfasst. Sie basiert auf einer gemeinsamen Lage sowie auf geteilten Werten und Normen.“ (Saskja Schindler / Carina Altreiter / Jörg Flecker: Entsolidarisierung – Erosion gesellschaftlichen Zusammenhalts. In: Julia Hofmann / Thomas Kreiml / Hilde Weiss: Umbrüche – Umdenken. Arbeit und Gesellschaft aus wissenschaftlicher und betrieblicher Perspektive. Wien 2019: ÖGB Verlag, Seite 188-197, Seite 191.)

„Partizipation bedeutet zu teilen und darauf zu verzichten, die einzige, allgemeingültige Wahrheit zu kennen. […] Partizipation impliziert, die Komplexität und Mehrdimensionalität der Erfahrung anzuerkennen und zu würdigen. […] Partizipation ist weniger eine Methode, als eine Einstellung, eine Art, eine Arbeit anzugehen und durchzuführen.“ (Elisabeth Schmid / Anton Luger: Verstehen, was wir tun. Systematisierung von Erfahrungen als partizipativer Lernprozess. Wien 2015: Paulo Freire Zentrum, Seite 12.)

Weit gefasst verweist Partizipation auf die Einbeziehung von Individuen und Kollektiven in Entscheidungs- und Willensbildungsprozesse. Welche Solidaritäten daraus entstehen und welche Solidaritäten zu Mitbestimmung bzw. Beteiligung beitragen, wird kontrovers diskutiert. Ziel dieser Veranstaltung ist der Austausch zwischen Forschung und Praxis zum breiten Themenfeld Partizipation und Solidarität. Es erwarten Sie Kurzpräsentationen und Diskussion wissenschaftlicher Befunde zu den Bereichen Solidarität in der Arbeitswelt und Bürgerbeteiligung. Die Basis bilden laufende oder abgeschlossene Forschungsprojekte und Dissertationen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen.

Anmeldung zur Veranstaltung online über diesen Link möglich.

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Rechtspopulismus – ein politisches Erfolgsmodell?

Aktuelle Entwicklungen rechter Politik in Gesellschaft und Betrieb

„Der ÖGB kämpft für eine Gesellschaft, in der Faschismus, Rassismus, Sexismus und Diskriminierung keinen Platz haben.“ (ÖGB-Grundsatzprogramm
2018–2023)

 

Aufstieg der Rechten. Bild: mediasteak

In vielen Teilen Europas und der Welt ist rechte Politik auf dem Vormarsch. Bürgerliche Parteien verwenden die Strategien rechtspopulistischer Bewegungen und feiern damit große Erfolge. Damit bekommen auch die rechtsextremen Kräfte Aufwind, wie wir aktuell gerade in Österreich miterleben. Bisher gipfelte das im Skandal Nazilieder singender Burschenschafter sowie den rechtsradikalen Machenschaften der Identitären. Doch die Erfolge der Rechten haben auch für die lohnabhängigen ArbeitnehmerInnen fatale Folgen, wie beispielsweise jene der Demontage des Sozialstaats.

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit den höchst aktuellen Inhalten und Methoden des Rechtpopulismus und nehmen auch die Hintergründe in den Blick, die zum Aufstieg rechter Politik beigetragen haben. Wir bieten Raum für Erfahrungsaustausch und diskutieren Strategien gegen rechtspopulistische Tendenzen im (betrieblichen) Alltag.

„Es ist mehr als Traditionspflege, dass sich der ÖGB in seinen Statuten auch 2011 noch zur Bekämpfung des Faschismus verpflichtet.“ (Brigitte Pellar*)

Termin: 18. Juni 2019, 09:00 bis 16:00 Uhr
Ort: bfi Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1, 6. Stock, Raum: 6.07
Zielgruppe: Betriebsratsmitglieder und GewerkschafterInnen, die Mitglied der GPA-djp sind.

Seminarziele: Weiterlesen