Marktforschung Wiener Gewerkschaftsschule

Die Wiener Gewerkschaftsschule macht derzeit bei ihren KundInnengruppen eine Marktfeldanalyse.
Wir – als GPA-DJP-Bildungsabteilung – bekamen Gelegenheit, bei dieser Analyse mitzumachen.

Vorweg: für uns von der GPA-DJP ist die Gewerkschaftsschule eine wichtige Einrichtung für BR-Mitglieder und Gewerkschaftsmitglieder. Hier haben sie Gelegenheit, ihr politischen Bewusstsein weiter zu entwickeln. Gleichzeitig können sie sich Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse für die Gewerkschaftsarbeit aneignen.

Der Fragebogen
Im folgenden seht ihr die Fragestellungen aus der Marktfeldanalyse samt meiner Antworten (Werner Drizhal).
An anderen oder gleichen Einschätzungen bin ich/sind wir absolut interessiert! Und Kommentare sind sehr willkommen.
Damit zu den Fragen und meinen Antworten:

[Anm.: Die Nummerierungen sind immer am Notensystem ausgerichtet
1 = extrem wichtig
2 = sehr wichtig
3 = wichtig
4 = notwendig
5 = weniger wichtig.]

Was sind die wesentlichsten Kompetenzen, die einE AbsolventIn der WGS haben soll?

1 Gewerkschaftsarbeit
2 Politik
3 Handlungskompetenz für das Agieren im Betrieb und öffentlichen Raum
4 Soziale Kompetenz
5 Geschichte/historische Kompetenz
6 Wirtschaft und Recht eine Übersicht

Mittels welcher Themen sollten die oben gewählten Kompetenzen vermittelt werden?: Recht

1 Kollektives Arbeitsrecht
2 Individuelles Arbeitsrecht
3 Sozialrecht
4 Allgemein Bürgerliches Recht
5 Steuerrecht

Mittels welcher Themen sollten die oben gewählten Kompetenzen vermittelt werden?: Wirtschaft

1 Volkswirtschaft
2 Wirtschaftsideologien
3 Umverteilungsfragen in unserer Gesellschaft (volkswirtschaftliche Aspekte)
4 Aktuelle wirschaftliche Entwicklungen

Mittels welcher Themen sollten die oben gewählten Kompetenzen vermittelt werden?: Politik

1 Gewerkschaftspolitik
2 Gesellschaft, Staat und Verfassung
3 Migrationspolitik
4 Sozialpolitik
5 Europapolitik

Mittels welcher Themen sollten die oben gewählten Kompetenzen vermittelt werden?: Geschichte

1 Geschichte der ArbeiterInnen-/ Politische Geschichte der Gewerkschaftsbewegung
2 Rechtsextremismus/Faschismus
3 Geschichte des ÖGB (nach dem 2. Weltkrieg)

Mittels welcher Themen sollten die oben gewählten Kompetenzen vermittelt werden?: Soziale Kompetenz

1 Kommunikation/Frei reden
2 Konfliktkommunikation/ -management
3 Teamarbeit/ -entwicklung/ -führung (Anmerkung: speziell für BR-Teams)
4 Verhandlungstechnik/ -management
5 Einfache Coachingtechniken

Mittels welcher Themen sollten die oben gewählten Kompetenzen vermittelt werden?: Gewerkschaftsarbeit

1 Betriebratswahl/ -körperschaft
2 Kampagnenarbeit
3 Öffentlichkeitsarbeit
4 Mitgliederwerbung
5 Netzwerkarbeit

Zusatz 1: Handlungskompetenz für das Agieren im öffentlichen Raum und im Betrieb:

1 Die GWS-TN-Innen kennen einfache Formen der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Bodenzeitung) und können sie anwenden.
2 Sie können ihre Arbeit und Tätigkeiten als BR-Mitglieder ihren KollegInnen im Betrieb darstellen (Zeitung, Plakate, Blogs,….)

Welche Methoden sollen gewählt werden?

1 Gruppenarbeit
2 Lernen vor Ort in Betrieben, SV-Einrichtungen, in Gewerkschaften, etc…
3 Vortrag (Anm.: Inputs zu wichtigen Inhalten)
4 Projektarbeiten (Anm.: Lernprojekte zu gewerkschaftlichen Themen)
5 Rollenspiele (Aktivierende Methoden)

Sollte es zu weiteren als den bisherigen Fächern Abschlussarbeiten/Prüfungen geben?

Prüfungen: NEIN

(Anm.: Abschlussarbeiten ‚ja!‘, wo die TN-Innen Gelegenheit bekommen für sich politische Überlegungen selbstständig zu entwickeln. Unter Berücksichtigung der Fragestellung – welche Konsequenzen ergeben sich für mich als GewerkschafterIn aus den gemachten Erfahrungen für mein tägliches Handeln und Agieren im Betrieb. Dies erscheint mir wesentlich wichtiger als jede Prüfung. Politisches Bewusstsein ist nicht durch Noten oder Bewertungen ersetzbar.)

In welchen zeitlichen Rahmen sollten diese Inhalte angeboten werden?

Abendschule (2 x in der Woche)

Welchen Geldwert gibst du dieser kompletten Ausbildung?

Ich habe keinen Eurobetrag angekreuzt – Gewerkschaftliche Ideologie und polit. Bewusstsein sind unbezahlbar.

In welcher Form sollte die Ausbildung evaluiert werden?

1 Mittels Befragung von Mitgliedern aus jenen Betrieben, wo die BR-Innen herkommen – ein Jahr nach dem Besuch der GWS
2 Mittels Befragung der AbsolventInnen, die bereits über ein Jahr fertig sind
3 Mittels Befragung der Gewerkschaften.

Inwieweit sollten die Gewerkschaften bei dieser Ausbildung eingebunden werden?

Ja, das wäre wichtig/notwendig und zwar regelmäßig jedes Quartal

Wie können die Gewerkschaften für die TeilnehmerInnen besser sichtbar werden?

1 Durch Einladungen an die jeweiligen TN-Innen zu einem gemeinsamen Abend – mit ihren SekretärInnen/Vorsitzenden.
2 Durch einen eigenen Abend, an dem sich alle Gewerkschaften selbst präsentieren.
3 Durch Einzelpräsentationen in der aktuellen halben Stunde.
4 Durch Teilnahme bei der Zertifikatsüberreichung.

Welche Angebote sollten den AbsolventInnen geboten werden?

1 Individuelle Bildungsberatung für weiterführende Ausbildungen.
2 Spezielle (Bildungs-) Angebote von Gewerkschaften
3 Follow ups bzw. Auffrischungskurse

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Über Werner Drizhal

Den Lehrberuf "Elektromechaniker für Starkstrom" in der AMAG-Ranshofen erlernt. Als Jugendvertrauensratsvorsitzenden zum ÖGB-Oberösterreich als Jugendsekretär gewechselt. Nach Absolvierung der Sozialakademie als ÖGB-Bezirkssekretär für Linz-Land gearbeitet. 1996 bis 1999 Mitglied eines OE-Teams der ÖGB-Zentrale, wo ich mich mit Organisationsentwicklung der ÖGB-Bezirkssekretariate und Mitwirkungsfragen von FunktionärInnen in der Gremienarbeit beschäftigte. 1999 in die ÖGB-Zentrale als Personalentwickler gewechselt. Hauptverantwortlich für die Einführung von MitarbeiterInnengesprächen im ÖGB. Umsetzung von professionellen Personalinstrumenten in der ÖGB-Zentrale. Ausbildung in systemischen Coaching und Erlebnispädagogik absolviert. 2007 Wechsel in die Bildungsabteilung der GPA-djp. Zur Zeit Leiter des Geschäftsbereichs Bildung - Gewerkschafts- und Personalentwicklung in der GPA-djp.

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