Die Finanzkrise trifft auch Private Equity Fonds mit voller Wucht. Insbesondere sind die aufgekauften „Portfoliounternehmen“ hochgefährdet, weil diese vielfach von den Private Equity Fonds mit enormen Schulden belastet wurden und eine sehr dünne Eigenkapitaldecke haben. Angesichts sinkender Umsätze wird die Bedienung der Schulden mitunter unmöglich. Mit den Unternehmen sind Tausende Arbeitsplätze gefährdet. Auch in Österreich gibt es bereits negative Erfahrungen mit der Übernahme von Unternehmen durch Private Equity Fonds. In der EU wird nun eine Regulierung von Finanzinvestoren diskutiert. Die vorgeschlagene Richtlinie brächte aber keine effektive Regulierung.
Die Gewerkschaften GPA-djp, vida und GPF veranstalten am 2. Juni 2009 eine Konferenz zu den Erfahrungen mit Private Equity Fonds in Österreich.
Wir greifen die Initiative unserer Gewerkschaftsinternationale Union Network International auf und wollen die Praktiken der Finanzinvestoren aufzeigen. Es bedarf einer effektiven Regulierung, damit Unternehmen und Arbeitsplätze nicht kurzfristigen Renditen geopfert werden. Außerdem muss es Alternativen zu Finanzinvestoren als Eigentümer geben.
Wann: 2.Juni 2009, 10:00 bis 17:00 Uhr
Wo: GPA-djp, 1.Stock Vista 3, Alfred Dallingerplatz 1, 1034 Wien
Bitte um Anmeldung bis 20.5.2009 per mail an grundlagen@gpa-djp.at
ACHTUNG: Begrenzte TeilnehmerInnenzahl !!!
10:00 – 12:30: In einem ersten Block wird auf die aktuelle Lage der privaten Beteiligungsbranche
eingegangen. Inputs:
- „Das Geschäftsmodell der Private Equity Firmen und Auswirkungen auf Beschäftigte und Unternehmen“, Christian Felber, ATTAC
Aktivitäten von Union Network International zu Private Equity Fonds. Einschätzung der Regulierungsvorschläge der Kommission. Wie können Private Equity Fonds reguliert werden?
12:30 – 13:30: Mittagspause
13:30 – 15:00: Erfahrungen mit Private Equity Fonds in Österreich – Erfahrungsberichte von BetriebsrätInnen:
- Walter Engstler, Cincinnati Extrusion,
- Rudolf Komaromy, Hotel Intercontinental
15:00 bis 15:30: Kaffepause
15:30 bis 17:00: Alternativen und Schlussfolgerungen – Um Unternehmen nicht Finanzinvestoren auszuliefern, bedarf es Alternativen. Dazu gibt es 2 Inputs:
- Eva Angerler berichtet über Erfahrungen mit der Übernahme von Unternehmen durch die Belegschaft
- Hans Moser erläutert die Erfahrungen mit der Gesellschaft des Bundes für industriepolitische Maßnahmen (BGI). Hans Moser ist ehemaliger Geschäftsführer der BGI. Diese hat bis zu ihrer Abschaffung 2001 gefährdete Unternehmen vorübergehend übernommen und saniert.
- Zum Abschluss erläutern die Kollegen Gerhard Fritz, Rudolf Kaske und Wolfgang Katzian die Forderungen und Schlussfolgerungen unserer Gewerkschaften.