Seminar: Wessen Krise? Welche Krise eigentlich?

In den letzten Jahren wurden wir Zeugen der größten Weltwirtschaftskrise seit den 1930er Jahren. Seit dem Auftauchen „der Krise“ im Jahr 2008 ist diese ein Dauerbrenner in politischen Diskussionen und in Medienberichten. Dabei ist allerdings nicht immer ganz klar, was mit „der Krise“ eigentlich gemeint ist, um welche Krise es sich genau handelt und wodurch diese genau verursacht wurde.

So war zunächst von einer „Immobilienkrise“ die Rede, dann von einer „Bankenkrise“, die in weiterer Folge zu einer „Börsenkrise“ und schließlich zu einer allgemeinen „Finanzmarktkrise“ wurde. Damit nicht genug, wandelte sich die Krise weiter in eine „Wirtschaftskrise“ und diese mündete schließlich auch in eine „Saatsschuldenkrise“.
Während mittlerweile auch schon wieder das „Ende der Krise“ und erneuter Wirtschaftsaufschwung vermeldet werden, werden als Folge der Krise auch bereits Sparpakete geschnürt. Als Hauptbetroffene dieser Sparpakete werden die ArbeitnehmerInnen für die Bewältigung der Krisenkosten zur Kasse gebeten als hätten sie „der Krise“ verursacht.

Dabei wird kaum noch nach den Ursachen „der Krise“ gefragt oder danach, ob es grundsätzlich neuer politischer und wirtschaftlicher Ansätze bedarf, um künftige Krisenszenarien zu verhindern. Wurde zu Beginn „der Krise“ noch davon gesprochen, dass der Neoliberalismus zu Grabe getragen werden muss, kann man sich heute des Eindrucks nicht verwehren, dass dieser weiterhin die dominierende Ideologie ist.

In unserem Workshop werden wir sowohl unterschiedliche Erklärungsmodelle zur Krise kritisch betrachten, als auch die bisherigen Versuche seitens der Politik, „die Krise“ zu bearbeiten. Wir widmen uns aber auch der Frage, welche Rolle die Gewerkschaftsbewegung einerseits bei der Bewältigung der Krise und andererseits bei einer nachhaltigen Neuausrichtung von Politik und Wirtschaft einnehmen kann.

Termin: 21. bis 22.02.2011
Beginn am 21.02.2011 um 9:30 bis 18:00, nach dem Abendessen: Filmabend.
Beginn am 22.2.2011 um 8:30 bis 16:00.
Ort:  Hotel Lengbachhof A- 3033 Altlengbach, Steinhäusel 8

Anmeldung:www.gpa-djp.at/servlet/ContentServer?pagename=GPA/Page/Index&n=GPA_1.7.1.a&cid=1292843919834
Ziele:

  • Ein vertieftes Verständnis der Krisenursachen,
  • systemische Zusammenhänge der unterschiedlichen Krisenaspekte verstehen,
  • Kritikfähigkeit gegenüber medial vermittelten Halbwahrheiten aufbauen bzw. schärfen,
  • Ansatzpunkte für gewerkschaftliche und betriebsrätliche Anti-Krisenpolitik im Betrieb erarbeiten.

Zielgruppe:

  • BR-Mitglieder, die Mitglied der GPA-DJP

Methoden:

  • Unterschiedliche Formen von Gruppenarbeiten,
  • inhaltliche Inputs,
  • Rollenspiele,
  • Video- und Filminputs.

Referenten:

  • Mag. Mario Becksteiner, Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft, freier Wissenschafter mit Forschungsschwerpunkt Politische Ökonomie und Gewerkschaften, Betriebsrat für das Wissenschaftliche Personal der Universität Wien.
  • Mag. Thomas Kreiml, Sekretär in der Bildungsabteilung der GPA-djp.
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Ein Gedanke zu „Seminar: Wessen Krise? Welche Krise eigentlich?

  1. Ein aktueller Artikel (08.02.2011), sozusagen aus der ökonomischen Gegenöffentlichkeit, der sich zum Teil liest, wie eine erweiterte Beschreibung der Inhalte des Seminars und seiner grundlegenden Fragestellungen: NachDenkSeiten – „Wie aus der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Krise der Staatsverschuldung gemacht wird“ -http://www.nachdenkseiten.de/?p=8249

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