Egon Matzner – Querdenker für eine andere Welt

Cover_zum_BuchDie Weltwirtschaft befindet sich nach wie vor in einer tiefen Krise. Ausgehend von den Finanzmärkten geraten immer mehr Staaten in – laut vielen Experten in diesem Ausmaß nicht vorhersehbare – ernsthafte Probleme. Egon Matzner, der 2003 verstorbene österreichische politische Ökonom, hat zu all dem zu Lebzeiten schon einiges zu sagen gehabt. Seine Analysen und Vorschläge scheinen heute von ungeahnter Aktualität.

Gabriele Matzner-Holzer
Egon Matzner – Querdenker für eine andere Welt
224 Seiten
Czernin Verlag, 2010
ISBN 978-3-7076-0332-3
EUR 24,90
Bestellung: ÖGB-Verlag

Egon Matzner, einer der bedeutendsten österreichischen Intellektuellen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, identifizierte bereits in den 60er-Jahren reale Probleme des westeuropäischen Wohlfahrtsstaats und unterbreitete Reformvorschläge. In der Zurückdrängung des Öffentlichen zugunsten des privaten Profits letztlich einiger weniger sah Matzner zunehmend eine Gefahr für den Staat an sich, für Demokratie, für europäische Integration und für den Frieden. Matzner plädierte daher immer dringender dafür, eine „Agenda“ öffentlicher Aufgaben sowohl auf nationaler wie auf europäischer und globaler Ebene zu erstellen. Doch nicht nur wirtschafts- politischen Herausforderungen galt die Aufmerksamkeit dieses unabhängigen Querdenkers. Als umfassend gebildeter und vielseitig interessierter Humanist befasste er sich auch mit Wissenschaftspolitik, dem Zustand der Linken im Allgemeinen und der SPÖ im Besonderen, mit weltpolitischen und europäischen Entwicklungen und mit dem Umgang mit der Vergangenheit in Österreich. Es sei, schrieb Egon Matzner gegen Ende seines Lebens, nicht schwer zu erkennen, dass „nach der hemmungslosen Privatisierungsideologie eine Ära folgen wird, in der die massenhaft entstandenen und entstehenden Schäden Gegenstand der Politik werden“. Darauf müssten sich linke und liberale Demokraten vorbereiten. Dazu könnte diese politische Biografie beitragen.

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Über Werner Drizhal

Den Lehrberuf "Elektromechaniker für Starkstrom" in der AMAG-Ranshofen erlernt. Als Jugendvertrauensratsvorsitzenden zum ÖGB-Oberösterreich als Jugendsekretär gewechselt. Nach Absolvierung der Sozialakademie als ÖGB-Bezirkssekretär für Linz-Land gearbeitet. 1996 bis 1999 Mitglied eines OE-Teams der ÖGB-Zentrale, wo ich mich mit Organisationsentwicklung der ÖGB-Bezirkssekretariate und Mitwirkungsfragen von FunktionärInnen in der Gremienarbeit beschäftigte. 1999 in die ÖGB-Zentrale als Personalentwickler gewechselt. Hauptverantwortlich für die Einführung von MitarbeiterInnengesprächen im ÖGB. Umsetzung von professionellen Personalinstrumenten in der ÖGB-Zentrale. Ausbildung in systemischen Coaching und Erlebnispädagogik absolviert. 2007 Wechsel in die Bildungsabteilung der GPA-djp. Zur Zeit Leiter des Geschäftsbereichs Bildung - Gewerkschafts- und Personalentwicklung in der GPA-djp.

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