Wie Österreich mit seiner Flüchtlingspolitik scheitert
Rubina Möhring
184 Seiten, Czernin 2011, ISBN: 978-3-7076-0353-8, EUR 18,40
„Karfreitag 2007, 15.00 Uhr: ,Bitte hier ist Jovan. Jovan Mirilo. Sie erinnern sich? Ich darf nur ein Telefonat führen und habe kaum Euros. Ich rufe aus dem Gefängnis an, weil ich um Asyl angesucht habe. In drei Tagen werde ich zurückgeschoben, sagt die Polizei. Meine Frau und unser Kind sind noch frei. Erinnern Sie sich an uns?‘ Zwei Jahre zuvor hatte ich Jovan Mirilo nach einem Interview meine Karte gegeben.“
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So beginnt eines von momentan rund 25 000 österreichischen Asyl-Schicksalen. Der Fall Jovan Mirilo ging noch vor den Fällen Arigona Zogaj und den Komani-Zwillingen durch die Medien, das Dossier liest sich wie eine Aneinanderreihung willkürlicher Schikanen und Erniedrigungen. Und es steht exemplarisch für das Leben von Asylwerbern, von denen immer öfter unglaubliche Details an die Öffentlichkeit gelangen.
Rubina Möhring, ORF-Journalistin und Präsidentin der österreichischen Sektion von „Reporter ohne Grenzen“, deckt in ihrem sorgfältig recherchierten Titel menschenunwürdige Amtshandlungen und verzweifelte Lebenssituationen ohne Tabus auf. Die Asylfalle ist eine umfassende und aktuelle Darstellung der Asylsituation in Österreich – ein Buch über den Umgang von Menschen mit Menschen im Rahmen unserer heutigen Gesellschaft. Zugleich bietet es anhand internationaler Beispiele einen Ausblick auf eine mögliche menschenwürdige Asylpolitik.