Seit Jahren nehmen Ungleichheiten und soziale Ungleichgewichte weltweit zu, die Schere zwischen Arm und Reich wächst kontinuierlich und dies stellt eine der wichtigsten Ursachen der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise dar. Daher wird soziale Gerechtigkeit eine der brennendsten Fragen sein, mit denen sich die Politik in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auseinandersetzen muss. Um den Diskussionsprozess zu fördern und zu bereichern, organisieren das Karl-Renner-Institut und die Arbeiterkammer Wien im Jahr 2012 eine Veranstaltungsreihe zur sozialen Gerechtigkeit.
Termin: Freitag, 16. März 2012, 12–15 h
Ort: Karl-Renner-Institut, Europa-Saal, Hoffingergasse 33, 1120 Wien
Wir bitten um schriftliche Anmeldung unter: walla@renner-institut.at
Keynote: Michael Dauerstädt, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn
Panel:
- Christine Mayrhuber, Wirtschaftsforschungsinstitut, (WIFO), Forschungsbereich Arbeitsmarkt, Einkommen und soziale Sicherheit
- Ingrid Reischl, Gewerkschaft der Privatangestellten – Druck, Journalismus,Papier (GPA-djp), Leiterin des Geschäftsbereichs Grundlagen; Obfrau der WGKK
- Ulrich Schuh, Leiter des Instituts Eco Austria
- Josef Wöss, Arbeiterkammer Wien, Leiter der Abteilung Sozialpolitik
Moderation: Eva Belabed, Österreichische Vertretung bei der OECD in Paris
„Wir können uns die soziale Absicherung nicht mehr leisten“, mit diesem Argument wird der Europäische Wohlfahrtsstaat seit Jahren in Frage gestellt. In der „Viertelstunde Keynesianismus“ nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 war man zwar froh über die Wirkung automatischer Stabilisatoren (insbesondere Arbeitslosenunterstützung und Pensionen), doch seither sieht sich der Wohlfahrtstaat wieder vehementen Angriffen ausgesetzt: Die Krise wurde und wird als Vehikel genutzt, um die Forderungen nach „Strukturreformen“ im Arbeits- und Sozialbereich weiter zu treiben. In dieser Veranstaltung diskutieren
wir diese Frage unter einem ganz anderen Blickwinkel: Der Wohlfahrtsstaat nicht als Hindernis, sondern als Motor des sozialen Wachstums.