Bei der Weiterbildung mitbestimmen – am Lernort Betrieb!

bildung - wer kämpftDie kürzlich abgehaltene Regierungsklausur brachte ein „6-Punkte-Programm zur Bildung“ als ein Ergebnis hervor. Darin enthalten ist auch die Verlängerung einer Maßnahme, die ganz besonders auf Bildung für ArbeitnehmerInnen abzielt: die „Initiative Erwachsenenbildung“, die es Erwachsenen ermöglichst, den Pflichtschulabschluss kostenlos nachzuholen, wird in den nächsten drei Jahren fortgeführt. Das erklärte Ziel der Initiative ist es, den Anteil an gering qualifizierten Personen im erwerbsfähigen Alter nachhaltig zu senken und das Qualifikationsniveau der Bevölkerung zu erhöhen. Die Umsetzung dieser Maßnahme zu Beginn des Jahres 2012 bedeutete die Erfüllung einer langjährigen Forderung von Gewerkschaften und Arbeiterkammer. Dennoch: wenn es um das Thema Bildung geht, denken viele zunächst und vor allem an „Baustellen“ und notwendige Reformen.

Tatsächlich ist es so, dass zur Bildung von verschiedensten Seiten viel gefordert wird. Und es wird auch viel geredet, vor allem auch in berufliche Zusammenhängen. Qualifikationen als Wettbewerbsfaktor und Innovationstreiber, Weiterbildung als Notwendigkeit, seine Karrierechancen zu wahren, und natürlich: Lebenslanges Lernen. Dass es bei Bildung und Lernen plötzlich in erster Linie um Anpassung und verwertbare Qualifikationen gehen soll, wird vielfach nicht mehr hinterfragt. Gleichzeitig ist aber auch zu sehen, dass sich viele Menschen auf diese Weise kaum oder gar nicht von Bildungsangeboten angesprochen fühlen. Vielfach ist es eher eine Mühe oder ein Problem, sich der eigenen Weiterentwicklung zu widmen, weil Zeit und Geld fehlen. Wenn es Angebote und Unterstützung gibt, sind diese oft sehr ungerecht verteilt. Beispielsweise verteilen die Managements in den Unternehmen Bildungsmöglichkeiten nach dem sogenannten „Matthäus Prinzip“: „Wer hat, dem wird gegeben.“

Trotz laufender Diskussionen und einiger politischer Bemühungen bleibt insgesamt also die wesentliche Frage: Wie können bestimmte Zielgruppen für Bildung begeistert werden? Welche Bildung wollen Arbeitnehmerinnen überhaupt, was würde sie interessieren und wie, wann und wo würden sie gerne lernen? Erste Überlegungen dazu, warum und wie der Betriebsrat hier eine zentrale Rolle spielen und mit dem Thema Weiterbildung im Betrieb auch gleich andere betriebliche Baustellen bearbeiten kann, habe ich kürzlich im „Arbeit und Wirtschaft“-Blog unter dem Titel „Der Betriebsrat bringt’s zusammen – die Beschäftigten und die Bildung“ zusammengetragen. Das Leitmotiv: Das Thema Bildung darf auch in den Betrieben nicht den Managements überlassen werden – Betriebsräte können wirken!

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