Die dunkle Seite der Digitalisierung (Doku)

Jedes Seminar hat seinen eigenen Charakter: „Die Digitalisierung hat größere Auswirkungen auf unseren Alltag und auch auf uns selbst, als uns bewusst war!“. Mit dieser Aussage treffen mehrere TeilnehmerInnen den Kern des Seminars „Die dunkle Seite der Digitalisierung – Worauf sich Unternehmen aufgrund veränderter psychologischer Anforderungen einstellen sollten?“ vom 11. Oktober 2018 gut auf den Punkt.

Diese Erkenntnis – in einem äußerst komplexen Thema – verstehbar und begreifbar zu machen, ist auch das erklärte Ziel des Seminarleiters Mario Schuster. Der Arbeitspsychologe ist auch der Überzeugung, dass eine Sensibilisierung zum Thema Digitalisierung ein erster wichtiger Schritt ist, um BetriebsrätInnen, Führungskräfte und deren MitarbeiterInnen für zukünftige Herausforderungen vorzubereiten: „Eine Vielzahl an Studien zeigt, dass die Entwicklung von digitalen Kompetenzen in den nächsten Jahrzehnten ein wesentlicher Schlüssel ist, um für das digitale Zeitalter fit zu sein.“ Dabei betont er: „Doch digitale Kompetenzen ausschließlich auf den technischen Umgang mit digitalen Technologien zu reduzieren, greift zu kurz. Wichtig ist, dass wir zukünftig die Kontrolle über die Technologie behalten. Die Gefahr ist groß, dass die Technologie Kontrolle über uns übernimmt. Das wird sehr rasch unterschätzt.“

Um seine Aussage richtig einzuordnen, reicht es aus, einen Blick in die U-Bahn oder Gaststätten zu werfen. Viele Menschen tun sich schon schwer, das Smartphone für ein paar Minuten wegzulegen. „Sich selbst digitale Auszeiten und Erholungsinseln zu schaffen, ist eine wesentliche Gesundheitskompetenz um mentale Erholung zu ermöglichen.“, schließt er seine Erläuterungen ab.

Das Seminar selbst glänzte wie die letzten Male durch eine ausgewogene Balance aus Theorie und Praxis. Zu den theoretischen Inputs zählten aktuelle und zukünftige technologische Konzepte (z.B. Industrie 4.0, Smart Home, Smart Factory, Künstliche Intelligenz, etc.) als auch den psychologischen Auswirkungen dieser Entwicklungen auf Mensch, Arbeitsmarkt, Organisation und Wirtschaft, sowie mehreren Praxisblöcken. In diesen Blöcken konnten die BetriebsrätInnen ihre eigene innerbetriebliche Expertise, gekoppelt mit den neuen Erkenntnissen, in Kleingruppen-Projektarbeiten einbringen. Das mit dem Ziel, gemeinsame Lösungen und Maßnahmen für die eigene zukünftige Praxis zu erarbeiten.

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