Die Juliereignisse 1927 aus heutiger Perspektive (SE)

Die Ereignisse des Jahres 1927 stellen eine entscheidende Zäsur für die junge Republik Österreich dar. Im Rahmen von Protesten gegen eine Frontkämpferversammlung im burgenländischen Schattendorf im Jänner 1927 werden ein Schutzbündler und ein Kind erschossen, die Täter beim Prozess jedoch freigesprochen. Bei einer großen Demonstration gegen das Urteil in Wien im Juli 1927 wird der Justizpalast in Brand gesetzt, die Polizei schießt in die Menge und 89 Personen werden getötet. Diese Ereignisse stehen symbolisch für zunehmende Eskalation der Gewalt ab den späten 1920er Jahren, ausgehend von rechten Gruppen, unterstützt vom Staat und gegen die ArbeiterInnenbewegung gerichtet.

Termin: 28.06.2018, 09:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Bildungszentrum der AK Wien, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien
Zielgruppe: Mitglieder der GPA-djp sowie insbesondere BetriebsrätInnen, die Mitglied der GPA-djp sind.

Anmeldung online über diesen Link möglich!

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ArbeiterInnengeschichte- und Fotoworkshop (WS)

Foto: Pichlbauer

Die bildliche Vermittlung von Wissen und Geschichte hat in Österreich eine lange Tradition. Bei diesem Workshop werden wir mit unserer Vorstellungskraft und der Fotografie wichtige Ereignisse in der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung für uns festhalten.

Als Trainer für Fotografie konnten wir Manfred Fabian Pichlbauergewinnen. Er wird uns mit Rat und Tat zur Seite stehen und uns helfen unsere Ideen und Eingebungen zum Thema ArbeiterInnengeschichte zu einem fertigen Bild zu bringen.
Den historischen Background liefert Werner Drizhal. Als Kulisse haben wir dafür einige Gedenkstätten und Denkmäler der ArbeiterInnenbewegung am Zentralfriedhof ausgesucht.

Termin: 30.05.2018, 09:00 bis 17:00 Uhr. (Da der Workshop nur bei regenfreiem Wetter möglich ist, ersuchen wir die Teilnehmerinnen bereits jetzt, auch den Ersatztermin 20.06.2018 von 09:00 bis 17:00 Uhr zu reservieren.)
Treffpunkt 09.00 Uhr: Bestattung und Friedhöfe Wien GmbH, Simmeringer Hauptstraße 339, Besprechungsraum 03 AO226

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Die Arbeiterkammern – der verlängerte Arm der Gewerkschaften

In seinem kürzlichen Kommentar auf derStandard.at kritisiert Eric Frey, dass die Arbeiterkammer „in ihrer politischen Arbeit als ein verlängerter Arm der Gewerkschaft“ agiert. Das ist einigermaßen irritierend, denn genau das ist ein, wenn nicht der zentrale Zweck der Arbeiterkammer. Und dass dem so ist, erklärt sich auch aus der Entstehung der Arbeiterkammer, die gewissermaßen ein Kind der Gewerkschaften ist. Denn es waren die bereits in Gewerkschaften organisierten ArbeiterInnen, die die Arbeiterkammern als gesetzliche Vertretung der ArbeitnehmerInnen über lange Jahre gefordert – und schließlich auch erreicht – haben. (Eine kurze Chronik der Forderungen bis hin zur Gründung der Arbeiterkammern: 1848-1919: Die Vor­ge­schich­te, 1918-1933: Grün­dung & erste Erfolge.)

„Es sind die Gewerkschaften, die 1920 die Gründung der Arbeiterkammern erreichen, als Gegengewicht zur gesetzlichen Vertretung der Wirtschaft. Vieles, was in den ersten Jahren erkämpft wird, ist heute selbstverständlich.“ (Unsere Arbeiterkammer. Eine Reise durch das letzte Jahrhundert.)

„’Die Kammern für Arbeiter und Angestellte und die Bundeskammer für Arbeiter und Angestellte sind berufen, die sozialen, wirtschaftlichen, beruflichen und kulturellen Interessen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu vertreten und zu fördern.‘ So lautet der § 1 des „Bundesgesetzes über die Kammern für Arbeiter und Angestellte und die Bundeskammer für Arbeiter und Angestellte (Arbeiterkammergesetz 1992 — AKG)“. (Klaus-Dieter Mulley: Die Kammern für Arbeiter und Angestellte. AK/VÖGB-Skriptum, Wien 2016: ÖGB Verlag, Seite 8.)

Diese Fakten sind sowohl im Gesetz („Arbeiterkammergesetz“) als auch online, zum Beispiel auf der Webseite der Arbeiterkammer, für jede und jeden leicht nachzulesen. Wer also – wissentlich oder unwissentlich – die Zusammenarbeit von Arbeiterkammern und Gewerkschaften angreift, greift die Arbeiterkammer in ihrer ureigensten gesellschaftspolitischen Aufgabe an. Da hilft es wenig, wenn der Kommentator zuvor einige wichtige und richtige Darstellungen zu den Leistungen und zur gesellschaftlichen Rolle der Kammern (nicht nur der Arbeiterkammer) formuliert, um letztlich unter dem uninformierten Vorwand eines Reformbedarfs erst recht wieder die Arbeiterkammer ins Visier zu nehmen.

Wie hängen AK und Gewerkschaft aber eigentlich zusammen? Weiterlesen

90 Jahre Schattendorf (Doku)

Recht herzlichen Dank bei den Teilnehmerinnen und bei Elisabeth Luif und Walter Floth für die Vorbereitungsarbeiten und für die Durchführung des Seminars.

Im Rahmen des Seminars „90 Jahre Schattendorf – Was lernen wir aus der Geschichte?“ am 26. September 2017 befassten wir uns in einer Gruppe aus 15 Betriebsrät*innen und GPA-djp Mitgliedern mit den Ereignissen des Jahres 1927 als entscheidender Zäsur für die junge Erste Republik und diskutierten, was wir mit dem Wissen über die Vergangenheit für gewerkschaftliche Organisierung heute mitnehmen können. Weiterlesen

Die Geschichte der Arbeiterkammern

Max, geboren 1880 – ein gelernter Weber aus Böhmen, der 400 km zu Fuß nach Wien geht um dort als Ziegelarbeiter und Tagelöhner etwas Geld für seine Familie zu erarbeiten
Anna, geboren 1888 – die Frau von Max, die in der Heimat bleiben muss, weil sie in einer Galvanisierungswerkstätte 10 Stunden am Tag als Fabriksarbeiterin für das Kind und Verwandte gerade soviel verdient, dass sie nicht verhungern und
Julie, geboren 1896 – sie stirbt mit 10  Jahren an der „Wiener Krankheit“ der Tuberkulose und der ihr größter Wunsch einmal mit einem Ringelspiel im Prater zu fahren und eine Portion Zuckerwatte nie in Erfüllung ging.

Diese drei Personen begleiten uns beim Einstieg in die Geschichte der Arbeiternkammern.

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