Digitale Überwachung und Kontrolle im Betrieb verstehen (Doku)

Der Projektzeitraum der vom AK-Digitalisierungsfonds geförderten Untersuchung „Gläserne Belegschaft 4.0“ läuft bis inklusive November 2020. Im Webinar Digitale Überwachung und Kontrolle im Betrieb verstehen gab es für GPA-djp Betriebsräte bereits im September und Oktober vorab erste Einblicke in die Ergebnisse.

Die Studie von Wolfie Christl wird Ende November endgültig veröffentlicht und eine in der Form erstmalige Übersicht über die aktuellsten technische Systeme geben, die in den Betrieben und im Arbeitsverhältnis dazu herangezogen werden, MitarbeiterInnen zu kontrollieren, zu überwachen und zu steuern.

Hier der Videomitschnitt eines der Webinar-Durchgänge in zwei Teilen. Die beiden Aufzeichnungen sind beschränkt auf Ausschnitte der Vortragsteile ohne den Frage-Antwort und Diskussionsteilen mit den TeilnehmerInnen des Webinars:

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ArbeitnehmerInnen im Netz rechtspopulistischer Politik (Doku)

Raum für die Diskussion brennender Fragen schaffen

Was zeichnet rechte Strategien in ihrem Kern aus? Warum sympathisieren viel zu viele ArbeitnehmerInnen – nicht nur in Österreich – mit rechten Bewegungen und Parteien? Gibt es Entwicklungen in der Wirtschaft und der Arbeitswelt, die den Rechtsruck befördern? Was kann (von jedem einzelnen) getan werden, um diesen Tendenzen entgegenzutreten?

Diese Fragen haben uns seit einiger Zeit beschäftigt und letztlich zur Idee geführt, sie mit anderen zu diskutieren, und zwar am besten im Rahmen einer offenen Diskussionsveranstaltung. Dafür hat es sich angeboten, auch Leute einzuladen, die sich in ihrer wissenschaftlichen und gewerkschaftlichen Tätigkeit schon länger mit diesen Fragen beschäftigen. Für die für die Diskussionsveranstaltung „ArbeitnehmerInnen im Netz rechtspopulistischer Politik“ am 07. November 2019 in der GPA-djp, zu der sich letztlich rund 60 TeilnehmerInnen – BetriebsrätInnen und interessierte Gewerkschaftsmitglieder – einfanden, hat Natascha Strobl, Politikwissenschafterin unter anderem mit dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus, die Ausgangsfragen aufgegriffen und in ein Veranstaltungskonzept umgemünzt. Insbesondere die Diskussionen unter den TeilnehmerInnen sollten bei der Veranstaltung nicht zu kurz kommen. Anschließend hat sie ihre Überlegungen zur und auch ihre Eindrücke von der Veranstaltung für uns zusammengefasst.

„Ich glaube, die Gewerkschaften unterschätzen manchmal ihre politische Kraft, sie sind wie ein schlafender Riese, aber wenn man sich das historisch anschaut, was die Gewerkschaftsbewegung gemacht hat im Kampf gegen Faschismus und schon davor – wenn Faschismus da ist, ist es zu spät, daher ist es auch davor schon so wichtig, etwas zu tun – und was für eine Rolle in Organisierung, in Bildung Gewerkschaften haben können – diese Rolle muss man wieder einnehmen, sich was trauen, laut sein, was sagen, was machen und all diese tausenden Leute, die in der Gewerkschaft organisiert sind, die sind ja eine Kraft und genau diese Kraft muss man wieder politisch übersetzen.“ (Natascha Strobl)

Gesellschaftliche Umbrüche, bedenkliche Entwicklungen  Weiterlesen

Was denken die Angestellten? (5/10)

Eine Befragung von Handels- und Bankenbeschäftigten zu Arbeitsbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen

5. ENTGRENZUNG VON ARBEIT

Bild: GPA-djp, fotolia.com

Yma Gärber, Melanie Frötscher

Entgrenzung ist ein weit verbreitetes Phänomen in der heutigen Arbeitswelt. Ein gutes Beispiel ist die Zunahme des sogenannten „Home-Office“ und die damit einhergehende Selbstverantwortlichkeit für die eigene Arbeitszeit bei gleichzeitig notwendiger, permanenter Erreichbarkeit, etwa am Handy oder durch das Lesen von arbeitsbezogenen Mails zu jeder Tages- und Nachtzeit.

In der Sozialwissenschaft wird das Phänomen der Entgrenzung wie folgend definiert: „Wenn in der Lite- ratur von der Entgrenzung der Arbeitszeit die Rede ist, ist damit in der Regel die Aufweichung der soge- nannten Normalarbeitszeit (40-Stunden-Woche) sowie eine Flexibilisierung und Verlängerung von Arbeits- zeit gemeint. […] die Arbeitszeiten [nehmen] in Teilbereichen stark [zu] es [kommt] zu einer Vermischung zwischen Arbeitszeit und Freizeit, weil Beschäftigte Arbeit mit nach Hause nehmen oder zumindest phasen- weise zu Hause arbeiten, oder einfach nur, weil sie auch innerhalb ihrer Freizeit für ihren Arbeitgeber erreichbar sind“ (Eichmann/Hermann 2004, S. 8). Weiterlesen