Gewerkschaften im (Klima-)Wandel – Zur Zukunft von Arbeit und Ökologie

Konferenz „Gewerkschaften im (Klima-)Wandel – Zur Zukunft von Arbeit und Ökologie“

  • Diskussionsveranstaltung am 07.11.2016, 18:30-20:30 Uhr, VHS Urania, Uraniastraße 1, 1010 Wien
  • Workshop am 08.11.2016, 09:00-17:00 Uhr, ÖGB Catamaran, Riverbox, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien

Bild: Deborah Sengl, Foto: Thomas Kreiml

Bild: Deborah Sengl, Foto: Thomas Kreiml

Ökologische Probleme, allen voran der Klimawandel, stellen ein zentrales Feld gesellschaftspolitischer Auseinandersetzungen dar. Die Suche nach technologischen Lösungen verstellt oftmals den Blick darauf, dass ökologische Fragen nicht unabhängig von sozialen Fragen diskutiert werden können. Bei sozialen Fragen geht es jedoch um Interessenpolitik und Machtverhältnisse und hier dürfen die Interessen von ArbeitnehmerInnen nicht außer Acht gelassen werden. Das heißt wiederum, dass Gewerkschaften gefragt sind, sich hinsichtlich ökologischer Probleme zu engagieren und zu Wort zu melden. Da diese aber in den aktuellen politischen und auch wissenschaftlichen Debatten um sozial-ökologische Herausforderungen bislang nur eine untergeordnete Rolle einnehmen, besteht hier Aufholbedarf, und das heißt: Diskussions- und Handlungsbedarf. Weiterlesen

Weniger arbeiten, mehr leben – Arbeit gerecht teilen

Wege aus der Krise-Podiumsdiskussion

WadKAuch in Österreich steigt die Arbeitslosigkeit. Fast eine halbe Million Menschen war im März 2015 ohne Job und viele davon von Armut und Ausgrenzung bedroht – so viele wie noch nie in der zweiten Republik. Doch Arbeitsplätze wie bisher über Wachstum zu schaffen, ist heute keine Lösung mehr. Zum einen gibt es seit der Finanzkrise in der EU so gut wie kein Wirtschaftswachstum mehr. Zum anderen stoßen wir bei der Belastbarkeit von Mensch und Umwelt an Grenzen. Wie also steigende Arbeitslosigkeit bekämpfen, wenn wir nicht mehr grenzenlos produzieren können? Weiterlesen

Ökonomin gegen den Mainstream: „Fortschrittsmotor Staat“

Unternehmen-WachstumIn Zeiten, in denen gesellschaftlicher Wohlstand vor allem anderen mit dem Ruf nach wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichem Wachstum verknüpft ist, werden innovative Unternehmen als Schlüssel für die Eroberung neuer Märkte und Schaffung von Arbeitsplätzen so gut wie nicht mehr in Frage gestellt.

„Für eine solche Innovationskultur sind die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) entscheidend, die in den vergangenen Jahren ihre Rolle als Motoren für wirtschaftliches Wachstum und wichtigste Quelle neuer Arbeitsplätze unter Beweis gestellt haben.“ („Innovation und KMU – Schlüssel zum Wohlstand“, Europäische Union)

Formulierungen wie diese gelten als ausgemacht, fast so, als handle es sich um ein unverrückbares ökonomisches Naturgesetz. Vielfach ist dann noch ganz hip und modern von den „Start-Ups“ die Rede, von risikofreudigen UnternehmerInnen, die an den innovativsten Ideen arbeiten, um irgendwann die Märkte (= gleichbedeutend mit Welt) zu erobern. (Etwas übertrieben bzw. zugespitzt formuliert, zugegeben!)

Wirtschaftsverbände und wirtschaftsliberale PolitikerInnen beschwören dieses Weltbild des Wirtschaftstreibens, und das nicht zuletzt, um einen damit strikten Gegensatz zwischen „Wirtschaftstreiben“ und ArbeitnehmerInnen, sowie insbesondere der Beschäftigung im öffentlichen Sektor zu begründen. Die Rolle des Staats in Bezug auf wirtschaftliches Handeln bzw. als wirtschaftlicher Akteur wird weitgehend in Frage gestellt.

Doch aktuell stellt die Ökonomin Marianne Mazzucato dieses Weltbild vehement in Frage und kratzt mit ihren Forschungsergebnissen an der glorreichen UnternehmerInnenfassade. Sie zeigt, dass die Beschwörung der smarten Start-Ups und innovativen ErfinderInnen, die unternehmerisches Risiko auf sich nehmen und durch ihre hartnäckige Arbeit Unternehmenswerte und Arbeitsplätze schaffen, einen großen und entscheidenen Teil der volkswirtschaftlichen Wirklichkeit ausblendet. Weiterlesen